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Nachsorge

Der regelmäßige Gang zu Nachsorge ist für manche Patientin oder Patienten nicht einfach, da hierbei wieder an die Erkrankung erinnert wird. Dennoch sollte sie absolute Priorität haben, da ein frühes Erkennen eines Rückfalls („Rezidiv“) nicht selten eine erneute Heilung ermöglicht.

Im Allgemeinen werden in den ersten zwei Jahren alle drei bis sechs Monate folgende klinische Untersuchungen und Blutuntersuchungen durchgeführt:

Die klinische Untersuchung besteht aus körperlicher Untersuchung und Ultraschalluntersuchungen des Bauchraumes – insbesondere der Leber. Auch eine Darmspiegelung, sowie Röntgenaufnahmen des Brustkorbs, eventuell auch eine Computertomographie werden in größeren Zeitabständen durchgeführt. Bei der Darmspiegelung können eventuelle neue Darmpolypen direkt ohne Operation entfernt werden und damit ein erneutes Krebswachstum verhindert werden. Aber auch die frühzeitige Entdeckung eines neuen Krebstumors ermöglicht in vielen Fällen eine erneute heilende („kurative“) Operation.

Neben den üblichen Blutuntersuchungen werden die Tumormarkern CEA und CA 19-9 bestimmt. Tumormarker sind Substanzen, die von einigen Krebsarten gebildet und ins Blut abgegeben werden. Meistens sind sie als Ergänzung für die Nachsorgeuntersuchung sinnvoll, da ein Anstieg ein Hinweis für einen Rückfall („Rezidiv“) oder eine Ausbreitung („Metastasen“) sein kann.

Früher war die Diagnose von Leber- oder Lungenmetastasen häufig mit einem nicht aufhaltbaren Fortschreiten der Erkrankung verbunden. Seit mehreren Jahrzehnten hat sich dies grundlegend geändert. Häufig können einzelne oder auch mehrere Leber- und Lungenmetastasen durch eine moderne, computerunterstützte Chirurgie komplett operativ entfernt und damit eine langfristige Heilung erzielt werden. Hierbei kann auch eine roboter-unterstützte Operation sinnvoll sein und wird am UKSH, Campus Kiel in hoher Zahl angewendet. Eingriffe an Leber und Lunge sind auch mehrfach möglich, wobei die Lebensqualität der Patienten dadurch nicht eingeschränkt wird. In vielen Fällen kann eine sehr gute Prognose mit langer Überlebenszeit erreicht werden.

Der genaue Umfang und die zeitlichen Abstände der Nachsorgeuntersuchungen werden in so genannten Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten festgelegt. Einen entsprechenden individuellen Nachsorgeplan händigen wir unseren Patienten bei der Entlassung aus.

Die Nachsorge kann entweder durch Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt oder durch die Nachsorgesprechstunde unseres Darmkrebszentrums erfolgen.

Wir werden versuchen, gemeinsam mit Ihnen und Ihrer Hausärztin oder Hausarzt alle Probleme zu lösen. Bei Fragen zur Pflege sind Pflegekräfte oder Stomatherapeutinnen und -therapeuten behilflich.

Falls für Sie eine Umstellung der Ernährung erforderlich ist, stehen Ernährungsberater zur Verfügung, die Ihnen einen individuellen Ernährungsplan erarbeiten.

Neben den medizinischen Untersuchungen umfasst die Nachsorge auch die Nachbetreuung der Patientin bzw. des Patienten. Viele Menschen sind nach einer Krebserkrankung physisch und psychisch stark belastet. Unterstützung finden Sie hier.