Genitalkrebserkrankungen betreffen verschiedene Organe der äußeren und inneren Genitale. Die häufigsten sind bösartige Erkrankungen der Gebärmutter und Eierstöcke und der äußeren Scheide. Je nach ihrem Entstehungsort und ihrem feingeweblichen Aufbau sind diese Erkrankungen jedoch sehr unterschiedlich und müssen sowohl diagnostisch als auch therapeutisch individuell behandelt werden.
Im Bereich des Gebärmutterhalses entstehen bösartige Erkrankungen über Vorstufen, die sich durch charakteristische Zellveränderungen nachweisen lassen. In Deutschland gibt es ein ambitioniertes Vorsorgeprogramm, um diese Zellveränderungen frühzeitig zu erkennen und ggf. zu entfernen, um so die Entstehung von „echten” Krebserkrankungen zu verhindern. Ab dem 21. Lebensjahr wird daher die Durchführung einer jährlichen Vorsorgeuntersuchung bei Frauenärzten mit Entnahme eines Zellabstrichs vom Gebärmutterhals empfohlen. Im Falle von auffälligen Zellveränderungen können diese Patientinnen in unserer spezialisierten „Dysplasie”-Sprechstunde vorgestellt und genau untersucht werden. Speziell geschulte Mitarbeiter untersuchen hier mittels lupenoptischer Verfahren die auffälligen Bereiche und können gezielt Gewebeproben entnehmen, um die Zellveränderungen genauer zu klassifizieren. Viele dieser Veränderungen können mittels kleinerer Eingriffe oder Lasertherapie entfernt werden. Sind jedoch die Zellveränderungen soweit fortgeschrittenen, dass die Diagnose Gebärmutterhalskrebs gestellt wird, muss interdisziplinär die weitere Therapie geplant werden. Dabei gilt es, die Notwendigkeit einer radikalen Operation gegen eine Strahlentherapie oder gar eine Kombination aus beiden Verfahren abzuwägen. Die enge Kooperation mit der Klinik für Strahlentherapie hat dabei eine Schlüsselfunktion, um für die betroffenen Patientinnen die größtmögliche Sicherheit bei gleichzeitig größtmöglicher Schonung benachbarter Organe zu gewährleisten.
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