Bei Operationen von bösartigen Erkrankungen der Gebärmutter sind in den letzten Jahren wichtige Fortschritte bei der Etablierung der Bauchspiegelung (Laparoskopie) als schonendes Operationsverfahren gemacht worden. Modernste Laparoskopie-Instrumente mit hochauflösenden Kameras ermöglichen die millimetergenaue Präparation entlang wichtiger anatomischer Strukturen und die komplette Entfernung des erkrankten Gewebes, ohne dass durch einen großen Bauchschnitt die Organe freigelegt werden müssen. So kann insbesondere der Blutverlust minimiert und die Rekonvaleszenz nach OP verbessert werden. Die weitere Optimierung dieser laparoskopischen Operationsverfahren in der gynäkologischen Onkologie ist ein Forschungsschwerpunkt an unserer Klinik. Dazu gehören die Erprobung neuer Instrumente und OP-Techniken, und der Einsatz des derzeit modernsten Operationsroboters (Da Vinci-System), welcher kürzlich am Standort Kiel etabliert wurde.
Beim Eierstockkrebs hat die Operation ebenfalls einen sehr hohen Stellenwert. Ihr Erfolg ist für die betroffenen Patientinnen entscheidend für die Prognose. Eierstockkrebs- Erkrankungen sind zum Zeitpunkt der Diagnose häufig in einem fortgeschrittenen Stadium mit Befall des Bauchfells und anderer Organe. Das Ziel einer erfolgreichen Operation ist die komplette Entfernung aller sichtbaren Tumore und erfordert ein interdisziplinäres Team aus gynäkologischen Onkologen, Chirurgen und Urologen.
Wichtige Fragestellungen zu Art und Umfang der operativen Therapie des Eierstockkrebses werden an unserer Klinik zusammen mit anderen hochspezialisierten Zentren auf der ganzen Welt erforscht. Es ist dabei hervorzuheben, dass die Teilnahme an diesen Studien nur solchen Zentren vorbehalten ist, die nachweislich über die operative Expertise auf diesem Gebiet verfügen.
Nach Abschluss der operativen Therapie mit kompletter Entfernung des Krebsgewebes werden alle Befunde erneut in einer interdisziplinären Konferenz diskutiert. Die Ausgangsbefunde der Bildgebung und die mikroskopischen Befunde werden für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer projiziert und können so detailliert besprochen werden. Ist eine weitere medikamentöse Therapie erforderlich und wenn ja welche? Sollte eine Strahlentherapie erfolgen und wie ausgedehnt sollte sie sein? Wie soll die Nachsorge gestaltet werden? Zu diesen und weiteren Fragen wird in der interdisziplinären Tumorkonferenz eine schriftliche Empfehlung verfasst, die dann der Patientin in einem ausführlichen Gespräch erläutert und den behandelnden Fachärztinnen und Fachärzten für die weitere Betreuung zugesendet wird. So ist die Verzahnung zwischen spezialisierter Krankenhausbehandlung und den betreuenden Fachärzten im ambulanten Bereich sichergestellt.
Die genaue Bestimmung des feingeweblichen Subtyps und spezieller Rezeptoren, deren Nachweis eine gezielte Behandlung durch biologische Medikamente ermöglichen kann, erlangt immer größere Bedeutung bei der Behandlung von Brust- und Genitalkrebserkrankungen.
Wir beraten Sie gerne sowohl vor als auch nach der Operation sowie im Rahmen der Nachsorge und der Rezidivsituation in unserer Sprechstunde für gynäkologische Onkologie.