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Diagnostik

Die Ärztin oder der Arzt wird zuerst anhand der Beschwerden, welche die Patientin oder der Patient schildert, und der körperlichen Untersuchung den Verdacht äußern, dass etwas an der Bauchspeicheldrüse nicht stimmt.

Um diesen Verdacht weiter zu erhärten, und die genaue Art der Erkrankung der Bauchspeicheldrüse festzustellen, werden neben einer Blutuntersuchung, eine oder mehrere zusätzliche Untersuchungen, bei denen man das Pankreas abbildet, durchgeführt.

Erfahren Sie hier mehr über die verschiedenen Untersuchungsmethoden, welche zur Ermittlung von Bauchspeicheldrüsenerkrankungen zur Verfügung stehen:

Ultraschall (Sonographie)

Der Ultraschall ist die einfachste Untersuchung, um ein Bild aus dem Körper zu erhalten. Durch einen Sensor, den der Arzt auf den Körper auflegt, werden Schallwellen in das Innere des Körpers gesendet. Diese werden von den verschiedenen Organen wiederzurückgeworfen und vom gleichen Sensor registriert. Dabei werden die Schallwellen an den einzelnen Organen unterschiedlich stark reflektiert. So entstehen Bilder, auf denen man die Bauchorgane, wie die Leber, Niere und Bauchspeicheldrüse erkennen kann. Entsprechend dieser Darstellung des Organs kann man krankhafte Veränderungen erkennen. Der Untersuchungsgang wird etwa wie folgt ablaufen: Die Untersuchung wird liegend durchgeführt. Bevor der Schallkopf auf die Haut aufgelegt wird, wird eine Gel aufgetragen, damit der Kontakt zwischen Haut und Schallkopf verbessert wird. Bis auf ein mögliches Kältegefühl durch die Auftragung des Gels, sind weder Schmerzen noch andere Unannehmlichkeiten mit dieser Untersuchung verbunden. Manchmal muss man kurzzeitig die Luft anhalten. Luft im Darm kann die Sonographie stören oder unmöglich machen. Der Ultraschall hat keinerlei Nebenwirkungen.

Computertomographie

Dies ist wahrscheinlich die am häufigsten durchgeführte Untersuchung bei Bauchspeicheldrüsenerkrankungen.

Das Computertomogramm arbeitet mit Röntgenstrahlen. Durch eine Vielzahl von Schnittbildern durch den Körper ist es möglich, einen präzisen Eindruck von der Struktur der Bauchspeicheldrüse und der umliegenden Organe zu erhalten.

Die Untersuchung wird etwa wie folgt ablaufen: Etwa eine halbe Stunde vor der Untersuchung muss der Patient eine spezielle Flüssigkeit trinken, damit sich der Magen und der Darm später in den Bildern von den anderen Organen gut unterscheiden lässt. Im Röntgenraum liegt der Patient auf einer automatisch verschiebbaren Liege. Über eine Sprechanlage erhält er Anweisungen und Informationen vom Kontrollraum. Die Liege mit dem Patienten wird durch eine ca. 50 cm lange Röhre geführt, dabei werden die Schnittbilder angefertigt. Während der zweiten Hälfte der Untersuchung wird ein Kontrastmittel in die Armvene gespritzt, damit die Gefäße und die Bauchorgane besser dargestellt werden. Auf diesen Abschnitt wird gelegentlich verzichtet. Das Ganze dauert etwa eine halbe Stunde.

Kernspintomographie (MRT)

Die Magnet-Resonanz Untersuchung ist eine ähnliche Untersuchung, wie die Computertomographie. Auch hier werden Schnittbilder des Körpers angefertigt.

Die Untersuchung verwendet keine Röntgenstrahlen, sondern arbeitet mit Hilfe von sich verändernden Magnet-feldern. Dafür muss sich der Patient in eine Röhre legen und versuchen, möglichst während der Untersuchung ruhig liegen zu blieben. Je nach der Fragestellung lassen sich hier das Gangsystem, die Blutgefässe und das Drüsengewebe des Pankreas besonders darstellen. Da hier mit Magnetfeldern gearbeitet wird, muss der Patient vor der Untersuchung angeben, ob er Metallprothesen oder Metallsplitter aus dem Krieg im Körper trägt. Je nach Technik entsteht bei der Magnet-Resonanz-Tomographie eine Lärmbelästigung.

Endosonographie

Ergänzend zu den genannten Untersuchungen setzen wir am Pankreaszentrum Kiel eine endoskopische Ultraschalluntersuchung (Endosonographie) ein.

Bei dieser Untersuchung wird dem Patienten, vergleichbar mit einer Magenspiegelung) durch den Mund ein Endoskop, an dessen Ende sich ein kleiner Ultraschallkopf befindet, bis in den Magen und den Zwölffingerdarm eingeführt. Durch Ultraschallwellen lassen sich dann im Bauchraum und insbesondere in der Bauchspeicheldrüse auch sehr kleine Tumoren aufspüren.

Durch die räumliche Nähe zwischen dem Endoskop und der Bauchspeicheldrüse ist es möglich eine kleine Probe aus verdächtigen Arealen zu entnehmen. Dabei wird unter exakter Ultraschallsicht eine Punktionsnadel über das Endoskop bis in die Bauchspeicheldrüse vorgebracht. Unter leichtem Zug werden dann Zellen des Pankreas in die Nadelspitze aufgenommen und anschließend auf einem Objektträger für eine weitere Diagnostik durch einen Pathologen ausgestrichen.

Endoskopisch Retrograde Cholangio-Pankreatikographie (ERCP)

Die ERCP dient dazu, einen präzisen Eindruck von den Gallenwegen und Bauchspeichel-drüsengängen zu erhalten. Dies ist eine sehr wichtige Ergänzungsuntersuchung zu den anderen bildgebenden Untersuchungen. Hierbei wird über einen besonderen Magenspiegel ein dünner Katheter in den Ausführungsgang des Pankreas bzw. der Gallenwege (Papilla Vateri), der im Zwölffingerdarm liegt, eingeführt. Dann wird über diesen Katheter ein Kontrastmittel gespritzt und die so dargestellten Gänge geröntgt. Im Bedarfsfall kann bei der Untersuchung eine Drainage zum besseren Ablauf des Sekrets in einen aufgestauten Gang eingelegt werden, es können Steine entfernt, oder der Ausführungsgang mit einem elektrischen Messer erweitert werden.