Sind alle Befunde zusammengetragen, werden die jeweiligen Befundkonstellationen im Sarkomboard (spezielle Tumorkonferenz) besprochen und im Konsens aller beteiligten Spezialisten der individuelle Therapiepfad anhand der neuesten Erkenntnisse der Krebstherapie (aktueller Stand der Forschung) und gemäß der vorhandenen Leitlinien festgelegt. Die Daten der beiden größten prospektiven, randomisierten (EORTC-)Studien zeigen keine Vorteile für eine adjuvante Chemotherapie im jeweiligen Studienkollektiv. Hingegen zeigen die Daten der Metaanalysen, retrospektiver Analysen, Analysen von Subgruppen sowie einer kleinen prospektiv randomisierten italienischen Studie Überlebensvorteile zugunsten der adjuvanten Chemotherapie im Bereich von 4-11%. Vorteile fanden sich dabei vorwiegend bei Patienten mit Hochrisikosarkomen (>5-10 cm, hoher Malignitätsgrad, tiefe Lokalisation, Extremitätensarkome), die eine ausreichend dosierte (Kombinations-)Chemotherapie erhielten. Eine vorläufige Bestätigung der Annahme, dass eine perioperative Chemotherapie mit Anthrazyklin/Ifosfamid zu einem prognostischen Vorteil bei Patienten im Stadium III führen kann, beruht auf den aktuellen Daten der ISG-STS 1001-Studie. Allerdings ist die mediane Beobachtungsdauer dieser Analyse mit einem Median von 1 Jahr noch recht kurz.
Die medikamentöse Therapie (Chemotherapie/Immuntherapie) wird durch die Klinik für Innere Medizin II, Hämatologie und Onkologie durchgeführt.