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Systemische Tumortherapie

Hämatoonkologische Erkrankungen werden in aller Regel mit einer systemischen, das heißt im gesamten Körper wirksamen, Therapie behandelt. Dazu gehören klassische Chemotherapeutika, aber auch modernere Ansätze wie zielgerichtete und Immuntherapien. Die Indikation ergibt sich dabei aus der jeweiligen Diagnose und den speziellen Eigenschaften der Erkrankung. Deshalb ist die vorausgehende systematische und umfangreiche Diagnostik essentiell, um alle möglichen Ansatzpunkte einer Therapie zu identifizieren.

Die bei uns zum Einsatz kommenden Therapien erfolgen leitliniengerecht und nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft. Um den Zugang zu innovativen Behandlungen zu ermöglichen, bieten wir eine Vielzahl von Therapien im Rahmen von klinischen Studien an.

Die systemische Therapie erreicht als orale oder intravenöse Gabe über den Blutstrom die Tumorzellen im ganzen Körper. Damit einhergehend sind natürlich systemische Nebenwirkungen möglich, die wir zum Teil mit geeigneten Medikamenten unterdrücken können („Prophylaxe“), die aber eine Überwachung und Kontrolle unter Behandlung erforderlich machen. Häufig handelt es sich hier um Blutbildveränderungen, Magen-Darm-Beschwerden, Abgeschlagenheit und Infektneigung. In Abhängigkeit der gewählten Substanz treten auch spezifischere Nebenwirkungen auf, über die im Rahmen der Vorbereitung auf die jeweilige Therapie selbstverständlich ausführlich aufgeklärt wird.

Im Vorfeld der Therapie erfolgt eine ausführliche Diskussion der Therapieoptionen in unseren interdisziplinären Tumorboards, um für jeden Patienten die bestmögliche Therapie sicherzustellen.

Gleichzeitig werden mit den Betroffenen und ihren Angehörigen Vorteile und Chancen der Therapien ebenso wie mögliche Risiken erläutert und abgewogen, so dass am Ende eine Therapieentscheidung steht, die von allen Beteiligten mitgetragen wird.

Die systemischen Therapien werden je nach Wirkstoff oral oder intravenös verabreicht. Während der Therapie gehören regelmäßige Kontrollen der Laborparameter und des klinischen Zustandes der Patientin/ des Patienten zur Routine.

Die intensivste Form der systemischen Therapie ist die allogene Stammzelltransplantation, dabei kommt neben der hochdosierten Chemotherapie auch die immunologische Wirkung des gespendeten Immunsystems zum Einsatz.